Outcross & Rassekreuzungen - Schreckgespenst oder Rettungsring der Rassehundezucht – Teil 1
23.02.2024 14:42

von Alexandra Ritter und Astrid Hübner

Wir haben dieses Thema aufgrund der umfangreichen Thematik in 9 Teile aufgeteilt und starten heute mit dem ersten Teil:

Einstieg ins Thema, Vereinsrechtliches und Gesetzgebung


Das Wort "Kreuzung" lässt Rassehundezüchter zusammenschrecken. Es ist wohl eine Art von Angst sich auf etwas neues einzulassen und eine Herausforderung anzunehmen. Dazu kommt, dass die durchschnittlichen Hundezüchter, auch langjährige Züchter, kein oder kaum Wissen über Genetik haben. Grundkenntnisse der Genetik sind erstaunlicher Weise keine Voraussetzung, um Rassehunde zu züchten.

Anders sieht es bei der Pferdezucht aus. Dort wird erfolgreich mit Einkreuzungsmodellen (Veredelungskreuzung) gearbeitet. Die Sportpferdezucht profitiert von Kreuzungen, die die Fitness und Vitalität der Pferde verbessern. Auch in der landwirtschaftlichen Nutztierzucht sind Kreuzungen ein bewährtes Instrument. Durch sie wird eine Intensivierung des gewünschten Ertrags erzielt (Intensivierung der Milch- und Fleischgewinnung und Legeleistung beim Federvieh).

In der Hundezucht dagegen ist nach 130 Jahren Reinzucht der Gedanke an Rassenkreuzung, eine Art "Schreckgespenst" geworden. Eigentlich verwunderlich, da bis zum Ende des 19. Jahrhunderts "Blutauffrischungen" in der Hundezucht gang und gäbe waren und zur Leistungsverbesserung und Steigerung der Vitalität dienten.

Seit der Schließung der Zuchtbücher sind unsere Hunderassen nun künstlich geschlossene Populationen. Was natürlich bedeutet, dass seit Jahrzehnten keine neuen Erbinformationen mehr in eine Rasse gelangen können und sich der Genpool von Generation zu Generation, bei als reinrassig registrierten Tieren (bei geschlossenen Zuchtbüchern) unaufhaltsam verkleinert. Wertvolles Genmaterial geht zwangsläufig und unwiderruflich verloren. Die geschlossenen Populationen werden immer reinerbiger. Neben den erwünschten Eigenschaften manifestieren sich so auch immer mehr Defektgene, welche auch Krankheiten und genetische Deformationen mehr zunehmen lassen.

Obwohl diese Erkenntnisse heutzutage durch moderne Genforschung zweifelsfrei feststehen, wird in der Hundezucht fast sturköpfig an den überholten und mittlerweile, meiner Meinung nach tierschutzwidrigen Zuchtmethoden und Vorgaben festgehalten.

Zitat
"In der Hundezucht ist die Kreuzungszucht größtenteils ein striktes Tabu, mit wenigen Ausnahmen. Für einzelne Rassen gibt es inzwischen Kreuzungsprogramme zur Blutauffrischung, insbesondere in der Zucht von Jagdgebrauchshunden. Offensichtlich wurde hier erkannt, dass die Inzuchtsteigerung negative Auswirkungen auf Vitalität und Arbeitsleistung bringt, bzw. möchte man diesem befürchteten Verlust rechtzeitig entgegenwirken. Beispiele dafür sind die Kreuzung von Deutsch-Kurzhaar und Deutsch-Langhaar, Finnenbracke und Deutsche Bracke sowie Blutanschlüsse verschiedener nationaler black&tan Brackenrassen wie Erdélyi Kopó, Brandlbracke und Ogar Polski. Wenig überraschend ist, dass diese Zuchtstrategie ausschließlich bei reinen Gebrauchshundrassen Verwendung findet, die nur selten auf Ausstellungen gezeigt werden. Bei größtenteils nur noch rein nach optischen Kriterien selektierten Rassen steht diese Zuchtmethode gar nicht erst zur Diskussion bzw. wird geradezu als Sakrileg betrachtet, verringert sie doch zunächst das gewünschte einheitliche Erscheinungsbild einer Rasse."
Zitat Dr. Barbara Kessler, Neuorientierung der Rassehundezucht, Punkt 4


Was bedeutet "Kreuzung" in der Tierzucht genau?


Kreuzung ist ein Überbegriff für diverse Zuchtverfahren, die eines gemeinsam haben: Es kommt zu einer Erweiterung der genetischen Varianz/ Vielfalt.
Laut Definition wird Kreuzung wie folgt beschrieben: "Unter Kreuzung versteht man eine Paarung von Tieren, die weniger miteinander verwandt sind als zwei zufällig aus der Population gegriffene Tiere." (Sommerfeld S.222)
Kreuzungen können somit auch innerhalb einer Zuchtpopulation/ Rasse stattfinden, durch einen sogenannte "Outcross".

Was ist der große Zugewinn einer Kreuzung und der Erweiterung der genetischen Vielfalt?



Es ist ein sogenannter Überdominanzeffekt, der die bessere Anpassungsfähigkeit heterozygoter Genotypen beschreibt. Er ist eine Grundlage des Heterosiseffektes (Effekt für eine besonders ausgeprägte Leistungsfähigkeit).
Der Überdominanzeffekt, aber auch einfache Dominanzeffekte erklären die Überlegenheit der höheren Heterozygotie. Heterozygotie ist nur durch die Verpaarung von genetisch nicht verwandten Tieren (Lebewesen) zu erreichen bzw. aufrecht zu erhalten. Homozygotie dagegen ist immer eine Folge von Inzucht. Die Heterozygotie an vielen Genorten ist Grundlage der genetischen Vielfalt und damit verbunden von Fitness. Fitness besitzt ein Hund, wenn er vital, gesund, fruchtbar und langlebig ist.

Verantwortlich hierfür ist der folgende biochemische Vorgang:

Zitat
„Rezessive Gene kodieren in den meisten Fällen unwirksame oder weniger wirksame Proteine. Tiere mit einem höheren Anteil an heterozygoten Genorten haben somit auch an mehreren Genorten zumindest eine Kopie des dominanten Gens, das die funktionierende Variante des Genproduktes kodiert, während Tiere mit einem höheren Anteil an homozygoten Genorten auch einen höheren Anteil an rezessiven Genen, die Proteine mit eingeschränkter oder fehlender Funktionsfähigkeit kodieren, in doppelter Dosis tragen.“ Zitat Sommerfeld-Stur, S.196


Outcross


In der Literatur ist die Definition von Outcross recht unterschiedlich. Manche Autoren definieren "Outcross" als Verpaarung zwischen einer Hündin und einem genetisch fremden Rüden der gleichen Rasse, bei anderen beginnt Outcross bereits bei einer Abstammungslücke von nur 4 Generationen ohne gemeinsame Vorfahren, da die Gene nur in den ersten vier Generationen stark konzentriert seien (bei dieser Auffassung wird von Züchtern allerdings eher von "Auszucht" gesprochen, siehe unten).

Überwiegend wird in der Literatur bei "Outcross" auch von Linienkreuzungen geschrieben. Eine liniengezüchtete Hündin wird mit einem genetisch fremden, selbst aber liniengezüchteten Rüden der gleichen Rasse verpaart. Outcross wird hier als das gelegentliche Einkreuzen einer anderen Linie der eigenen Rasse, zur Erweiterung der genetischen Varianz/ Vielfalt und Fitness verstanden. Die erwünschten Merkmale können so innerhalb dieser Linien durch Selektion fixiert werden.

Sommerfeld-Stur schreibt folgendes dazu:

Zitat
"Der Begriff Outcross steht hier für nichts anderes als eine Einkreuzung in die Linie mit möglichst wenig verwandten Hunden der gleichen Rasse." (Sommerfeld S.222)
Neben dem Begriff "Outcross" findet man in der Literatur oft den Begriff "Auszucht". Bei Auszuchten werden Tiere verpaart, die fünf bis sechs Generationen lang keine gemeinsamen Ahnen aufweisen (Berechnete Verpaarungen die einen theoretischen IK von 1,56 – 3,13 % ergeben).


Zitat Hellmuth Wachtel, S. 274, Fig. 22:

Zitat
"Die herkömmliche Hundezucht basiert vorwiegend auf dem Wechsel zwischen längeren Linien- oder Inzestzuchtperioden, die jeweils durch eine einmalige Auszuchtpaarung unterbrochen werden. Dadurch wird aber der vorherige Stand der genetischen Variabilität nicht mehr vollständig regeneriert. Mit der Zeit sind alle Tiere einer Rasse so sehr miteinander verwandt, dass keine effektive Auszuchtwirkung mehr erzielt werden kann!"
In unserer Darstellung ist der Verlauf stark schematisch dargestellt. In der Realität handelt es sich um einen sich langsam entwickelnden Prozess, dessen Folgen erst nach Jahrzehnten sichtbar werden und die nächsten Züchtergenerationen immer stärker betrifft. (Wachtel S.274, Fig.22)




Die oben beschriebenen Auszuchten können daher die genetische Variabilität einer Rasse nicht mehr genügend regenerieren.
Wird in der Literatur über Outcross geschrieben, fallen die Anforderungen höher aus. Die Autoren sprechen nicht nur von einer Auszucht von vier bis sechs Generationen (was eigentlich ja eine Linienzucht ist), sondern verstehen unter diesem Begriff eine Verpaarung (möglichst) nicht verwandter Hunde, bzw. eine Kreuzung zweier nicht verwandter Linien, um auch erwünschte Merkmale weiter fixieren zu können.
Für einen Outcross müsste also die Möglichkeit bestehen, genetisch unterschiedliche Hunde/ Linien, derselben Rasse, zu kreuzen. Dies ist allerdings nur möglich, wenn innerhalb einer Rasse getrennte Linien überhaupt bestehen.

Leider finden man diese sehr selten, bzw. in vielen Rassen überhaupt nicht mehr. Auch die Championzucht, so wie das Popular Sire Syndrom lassen ihren Genpool schnell kleiner werden. Auf der Suche nach möglichst blutsfremden Ahnen, stößt man daher früher oder später auch wieder auf verwandtschaftliche Gemeinsamkeiten.

In anderen Ländern oder Kontinenten könnten Züchter eventuell noch, durch die geographische Distanz auf andere Vererber oder unterschiedliche Linien stoßen oder auch Hunde aus anderen Zuchtverbänden könnten sich eignen.

Zitat
"Leider wird das durch die strengen Regeln vieler Zuchtverbände verhindert, die die Verwendung verbandsfremder Hunde im Extremfall mit dem Ausschluss aus dem Zuchtverband bestrafen." (Sommerfeld S.222)


Dies bedeutet, dass eine Rasse mit geschlossenen Zuchtbüchern auch durch Outcross Verpaarungen, sofern diese überhaupt noch möglich sind, lediglich mehr Zeit gewinnt und die drohenden Inzuchtprobleme lediglich vor sich herschiebt. Irgendwann wird auch hier derselbe Effekt, wie oben dargestellt, eintreten.
In den nächsten Teilen dieser Serie werden wir genauer auf die Möglichkeiten eingehen.

Vereinsrechtliches und Gesetzgebung


Rassehundezucht steht in der Kritik. Während sich die Gesetzgebung zuerst drauf fokussiert hat, phänotypische Merkmale als „Qualzucht“ einzustufen rückt auch mittlerweile der Inzuchtgrad und die dadurch gehäuften rezessiven Defektgene in den Fokus.

Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. (Deutschland) gibt im Dezember 2023 in ihrem Merkblatt Nr.141 folgendes an:

Zitat
Zuchtvereine (und auch Züchter, die außerhalb von Vereinen züchten) sollten für die in ihrer Rasse/Züchtung bekannten erblich bedingten Defekte Zuchtstrategien anwenden, die zur Eliminierung bekannter Erbkrankheiten und zur genetischen Diversität (z.B. durch Heterozygotie-Analysen, Outbreeding) führen. Auch wenn dies eine Modifikation / Öffnung der klassischen Reinzucht bedeutet, müssen hier zum Wohl der Tiere besonders die verschiedenen Formen der Kreuzungszucht mehr als bisher berücksichtigt werden. Die Kreuzungszucht dient insbesondere der gesundheitlichen Verbesserung und dem dauerhaften Erhalt von Rassen. Bei der Zuchtauswahl ist sowohl das Einzeltier zu betrachten als auch die Zuchtpopulation. Bei sehr vielen Hunderassen/-züchtungen besteht mittlerweile ein sehr hoher Inzuchtgrad. Unnötige Zuchtausschlüsse gesunder Hunde (z.B. aufgrund laut Rassestandard unerwünschter, aber gesundheitlich unproblematischer Fellfarben), aufgrund von Befunden ohne negative Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden (z. B. das Fehlen einzelner Prämolaren, Vorhandensein von Wolfskrallen), oder sogar aufgrund anderer Vereinszugehörigkeit sind unter dem Aspekt der genetischen Diversität kritisch zu hinterfragen.



In Flandern (Belgien) wurde im Januar ein Gesetz verabschiedet, das besagt, dass Rassehundevereine, sofern sie die staatliche Definition eines Zuchtvereins erfüllen, Hunde von Vereinen mit gleichgestelltem Status anerkennen müssen. Grundlage für die Entscheidung war, den Genpool einer Rasse nicht durch Vereinsgrenzen einzuschränken. (VR 2023 2212 DOC.1944/2BIS) Wir werden im Teil „Outcross durch Registerzucht“ näher darauf eingehen.

Wie steht unser Dachverband die FEDERATION CYNOLOGIQUE INTERNATIONALE (FCI) dazu?


Kreuzung von Rassenvarietäten und eng verwandten Rassen

Zitat
RASSEN UND VARIETÄTEN: KREUZUNGEN

1) Die FCI fördert die Kreuzung von Rassenvarietäten, wann immer dies für notwendig erachtet wird, um deren Genpool zu vergrößern und die Gesundheit der Tiere zu verbessern; für die Gesundheit der Hunde ist es nicht förderlich, wenn die Populationen zu klein sind. Darüber hinaus könnten bei Bedarf Kreuzungen vorgenommen werden, um die ursprüngliche Funktion/Arbeitstüchtigkeit bei den Rassevarietäten zu verbessern.
Diese Empfehlung
✓ ersetzt das Zirkular 36/1973 vom 17/10/1973 sowie die Beschlüsse der FCIGeneralversammlung aus dem Jahr 1984 (Acapulco),
✓ berührt jedoch nicht die gegenwärtige CACIB-Vergabe.
2) Kreuzungen zwischen Rassenvarietäten müssen den nachfolgenden allgemeinen und rassespezifischen Grundsätzen Rechnung tragen und im Rahmen eines rassespezifischen Zuchtprogramms durchgeführt werden. Letzteres muss vom nationalen Hundeverband (NHV) ausgearbeitet werden, um gesundheitliche oder sonstige Probleme zu vermeiden oder zu verringern, die durch einen ungesunden Körperbau verursacht werden können. Die Erlaubnis oder Genehmigung zur Vornahme dieser Kreuzungen wird vom NHV erteilt. Wenn Kreuzungen, die auf diesen Grundsätzen beruhen, nicht akzeptiert werden, sollte die Ablehnung klar begründet werden. Die Anzahl der Kreuzungen zwischen den Rassevarietäten sollte stets begrenzt werden.
3) ALLGEMEINE UND RASSESPEZIFISCHE GRUNDSÄTZE
Zur Verminderung von Gesundheitsproblemen oder von Problemen aufgrund eines ungesunden Körperbaus sollte es generell möglich sein, ENG VERWANDTE RASSEN oder RASSEVARIETÄTEN zu kreuzen. Dabei gilt:
GRÖSSE: Nur Kreuzen mit der nächsten Grössenvarietät (wegen des Risikos beim Werfen).
LANGHAAR: Kreuzen von Langhaar mit Langhaar ergibt stets wieder Langhaar (wegen des rezessiven Gens)
FARBE: Niemals Merle mit Merle kreuzen, denn ein Viertel des Wurfs wird homozygot mit Letaldefekten oder Gesundheitsproblemen, wie Taubheit, belastet sein.



Es ist also grundsätzlich möglich, Rassevarietäten sowie Rasseeinkreuzungen innerhalb der FCI durchzuführen. Wir werden in den Teilen 4 -8 weiter darauf eingehen.

Registerhundezucht
Eine weitere Möglichkeit ist die Registerhundezucht.

Zitat
17.1. Jedes Mitglied und jeder Vertragspartner sowie jeder von ihnen beauftragte Rasseverein muss ein Zuchtbuch für alle von der FCI endgültig anerkannten Rassen besitzen. Um von der FCI, den Mitgliedern und Vertragspartnern vollständig anerkannt zu werden, müssen Hunde gemäß den FCI-Vorschriften gezüchtet und in dieses Zuchtbuch eingetragen werden….
Für solche Hunde, die noch nicht vollständig von der FCI, den Mitgliedern und Vertragspartnern anerkannt sind, müssen die Mitgliedern und Vertragspartner zudem einen Anhang zu dem Zuchtbuch führen, in dem folgende Hunde einzutragen sind:
Hunde, die zu vorläufig anerkannten Rassen gehören;
a) Hunde, die nur zu national anerkannten Rassen gehören
b) Hunde mit unvollständiger Ahnentafel (eine Ahnentafel, die nicht alle drei (3) vollständig identifizierten und in von der FCI anerkannten Zuchtbüchern bzw. deren Anhängen eingetragenen Generationen enthält
c) Hunde ohne Ahnentafel
d) Hunde, die nicht gemäß den FCI-Vorschriften gezüchtet wurden
……
17.4. Ungeachtet der vorliegenden Internen Regeln und bezugnehmend auf Artikel 17.1 der vorliegenden Internen Regeln kann ein Hund, der einer von der FCI bereits anerkannten Rasse angehört und über keine Ahnentafel verfügt oder eine Ahnentafel besitzt, die von einer Organisation ausgestellt wurde, die nicht FCI-Mitglied/-Vertragspartner/-Kooperationspartner ist, von den FCI-Mitgliedern und Vertragspartnern sowie von den von ihnen gegebenenfalls beauftragten Rassevereinen in den Anhang zum Zuchtbuch eingetragen werden. In diesem Fall muss der Hund vor dem Eintrag von einem für die betreffende Rasse anerkannten FCI-Richter beurteilt werden…



Das heißt, Hunde, die zwar keine FCI-Papiere besitzen, aber dem phänotypischen Erscheinungsbild der Rasse entsprechen, können in den Anhang des Zuchtbuchs eingetragen werden und auch zur Zucht verwendet werden. Wenn drei vollständige Generationen eingetragen sind, kann der Nachkomme dann wieder ganz normal ins Zuchtbuch eingetragen werden. Wir werden im Teil „Outcross durch Registerzucht“ näher darauf eingehen.

Take home message



Die „Take home message“ aus unserem ersten Teil zu „Outcross & Rassekreuzungen - Schreckgespenst oder Rettungsring der Rassehundezucht“

Aus wissenschaflicher Sicht ist ein breiter Genpool und eine hohe Diversität unumgänglich für die Gesunderhaltung der Rassehundezucht

Geschlossene Zuchtbücher schränken den Genpool ein, fördern dadurch Homozytogie sowie Inzucht und führen unweigerlich irgendwann zu einem Punkt, an dem es aus Tierschutzgründen nicht mehr vertretbar ist, weiter zu züchten.

Die Gesetzgebung verändert sich dahingehend, dass es früher oder später unumgänglich wird, Reinzucht zu überdenken.

Innerhalb der FCI ist es möglich, verschiedene Methoden zum Outcross und zur Einkreuzung umzusetzen.



In den nächsten Teilen unserer Serie werden wir uns mit den Möglichkeiten beschäftigen, die Theorie in die Praxis umzusetzen und die jeweiligen Vor- und Nachteile/Grenzen der einzelnen Methoden zu beleuchten.

Teil 2 Outcross innerhalb des bestehenden Genpools
Teil 3 Outcross durch Varietäten Kreuzungen (mit Interview einer Züchterin)
Teil 4 Mythos Reinzucht – wie geschlossen waren die Bücher wirklich
Teil 5 Outcross durch Registerzucht
Teil 6 Risiken und Voraussetzungen an die einzukreuzende Ausgangsrasse
Teil 7 Rasseeinkreuzung zur Erweiterung der genetischen Varianz
Teil 8 Rasseeinkreuzung zur Immigration verloren gegangener oder neuer Merkmale in eine Hunderasse
Teil 9 Ausblick mit Zusammenfassung aller Punkte

Literatur:
Hellmuth Wachtel, Hundezucht 2000, 1. Auflage 1997, 2. durchgesehene Auflage 1998, Gollwitzer Verlag, Weiden.
Irene Sommerfeld-Stur, Rassehundezucht, 1. Auflage 2016, Müller Rüschlikon Verlag, Stuttgart.
Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V, Dezember 2023, Merkblatt Nr.141

Weblinks (abgerufen 18.02.2024):
https://www.fci.be/de/Zucht-42.html
http://www.questing.it/de/zucht/linienzucht.php
https://www.bfw-unna.de/auskreuzung-in-d...siken-vorteile/
https://docplayer.org/112297320-Neuorien...ra-kessler.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Auskreuzung

Informationen zu diesem Artikel
  • Erstellt von: Astrid Hübner
    Kategorie: Zucht
    23.02.2024 14:42:00 Uhr

    zuletzt bearbeitet: 23.02.2024 16:17
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